Kostenlose FFP 2 Masken

Veröffentlicht am 14. Januar 2021

Stellungnahme zur Impf-Pflicht für die Bundesbürger

 

Mehr Aufklärung und kostenlose FFP 2 Masken für einige Bevölkerungsgruppen anstatt Impflicht bei Corona

„Auch Mitglieder des Pflegepersonals sollten als mündige Bürger eine selbstbestimmte Wahlfreiheit haben“, so die Stellungnahme von Vorstandsmitglied Ilona Schwarz, auf die Diskussion um eine Impflicht für Pflegekräfte.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte am Dienstag 12.01.21 eine Debatte über eine entsprechende Impfpflicht ausgelöst. Der CSU-Chef ging dabei von einer eher niedrigen Impfbereitschaft unter Pflegekräften aus.  Hier hat der Herr Ministerpräsident nicht richtig recherchiert.

Ängste und Ungewissheit sind die häufigsten Gründe für eine gegenwärtige Ablehnung.  Hier wäre mehr und ausführlichere Aufklärung der gesamten Bevölkerung von Nöten und hätte schon längst geschehen müssen.

Der Bundesverband Graue Panther e.V. fordert darüber hinaus, dass nicht nur Ü 60 Mitbürger*innen kostenlose FFP 2 Masken bekommen sollen, sondern alle Schüler (ab Kita), Studenten, Bewohner und Mitarbeiter von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Beschäftigte im Lebensmittelhandel und anderen systemrelevanten Berufen.  Immer mehr namhafte Virologen bestätigen, dass diese Maskenform viel sicherer ist als die „Alttagsmasken“.   „Das wäre ein wirklicher Baustein in der Bekämpfung der Pandemie und hilfreich auf dem Weg zu mehr Normalität“, so Vorstandsmitglied Erika Lohe-Saul.

Solange es noch viele ungeklärte Fragen gibt, ist für den Bundesverband Graue Panther e.V. eine Impflicht indiskutabel.

Z.B.: Sollte sich erweisen, dass man trotz Impfung sich und andere anstecken kann, dann wäre die Impfung primär eine Frage der persönlichen Gesundheitsvorsorge.

Auf der anderen Seite: Sollte sich herausstellen, dass Geimpfte das Virus weder aufnehmen noch weiterverbreiten („sterile Immunität“), dann sieht die Sache anders aus. Erst dann schützt man mit der Impfung nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor einer Infektion. Das könnte die Voraussetzung für Eingriffe in die persönlichen Freiheitsrechte sein. Impfen wäre dann für bestimmte Beschäftigte im Gesundheitswesen (z.B. Pflegepersonal in Seniorenheimen, Ärzte auf Intensivstationen) nicht mehr nur Privatsache. Und das wäre dann nichts Neues, auch heutzutage wird für viele Berufsbereiche zum Beispiel eine Hepatitis-Impfung verlangt.    Aber bis dahin, werden wohl noch einige Jahre vergehen.

Vor allem müssen die möglichen Nebenwirkungen nachhaltig geklärt werden (was bei dem mit der „heißen Nadel gestrickten“ Impfserum noch lange nicht möglich sein wird). Wir können bei aller Sorge nicht erzwingen, dass Pflegekräfte sich solch einem Risiko aussetzen (es sei denn freiwillig).

Außerdem hat Herr Söder einen wichtigen Punkt übersehen: Wir haben jetzt schon nicht genügend Pflegkräfte! Wollen Sie, Herr Söder, wirklich riskieren, dass diese wenigen auch noch ausgedünnt werden, weil etliche dann vielleicht ihren ohnehin schweren Job aufgeben, weil sie das Risiko sehen, sich einen Gendefekt einzuhandeln, der dann gänzlich irreparabel wäre?

 

Berlin, Göttingen 13.01.2021

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