Mindestlohnerhöhung Ja
ABER wo bleiben die gegenwärtigen Rentnerinnen und Rentner !!
Stellungnahme an Presse, Medien, Parteien und Sozialverbände
Ende Juni stellte die „Mindestlohn Kommission“ ihre Vorschläge für die zukünftige Höhe des Mindestlohns vor. Bundesarbeitsminister Heil hatte schon im April gefordert, der Mindestlohn müsse auf 14 €/Std steigen und das MiLoG (Mindestlohngesetz) im Herbst entsprechend angepasst werden. Nun ist die beauftragte Kommission dem Wunsch nicht ganz nachgekommen und hat nur knapp 13€/Std. vorgeschlagen, aber wenigstens ist das ein kleiner Schritt, um zukünftige Altersarmut zu mildern.
In einer ersten Stellungnahme zum Vorschlag fragte die Vizepräsidentin Frau Lallmann für den Bundesverband Graue Panther e.V.: „ABER wo bleiben die gegenwärtigen Rentnerinnen und Rentner? Wo bleibt der nachträgliche Ausgleich für die Menschen, die Jahrzehnte lang für Löhne zum Teil unter 6 €/Std. gearbeitet haben?“
Der Bundesverband Graue Panther e.V. begrüßt jede Anhebung des Lohnniveaus und hätte auch gerne die 14€/Std. von Minister Heil für die Mitmenschen gesehen. Gleichzeitig können wir nur die über 40-jährige Forderung der Senioren Schutz Bund Bewegung wiederholen: Mindestrente auf dem Niveau der Mindestpensionen!!
Gerade in der Generation der Rentnerinnen und Rentner, die in den letzten 10 – 20 Jahren in Rente gegangen sind, gibt es viele ehemalige Minijobber oder Mitmenschen aus Tätigkeiten, die sehr gering bezahlt wurden. Diesen Mitmenschen fehlen die sogenannten Rentenpunkte, die die Höhe der Rente festlegen. Sie sind von der Inflationswelle der letzten
beiden Jahre besonders hart getroffen. Und die Grundrente ist ein menschenunwürdiges Instrument der Versorgung geworden. Ein demokratischer Staat, der eine soziale Struktur haben möchte, muss hier eben mal steuernd eingreifen.
Die Argumentationen – vor allem vom Herrn Bundesfinanzminister Lindner – dafür wäre kein Geld da, halten wir für ebenso unsinnig wie unwahr. Dazu sagt in der obengenannten Stellungnahme die Präsidentin Frau Lohe-Saul:“ Die Amtsvorgänger von Herrn Lindner haben sich über 30 Jahre lang an den Rentenkassen bedient, jetzt muss der Spieß mal umgedreht werden. Oder haben die Damen und Herrn der Bundesregierung immer noch nicht verstanden, dass diese Politik nur sozialen Unmut fördert und die Quote der AfD stärkt.“
Berlin, Göttingen im Juli 2023
Der Bundesvorstand