Nun ist es amtlich vom statistischen Bundesamt bestätigt, die Ausgaben für die Sozialhilfe insgesamt sind 2023 deutlich gestiegen.
Errechnet wurde im Vorjahresvergleich ein plus von 18 %. Insgesamt haben die Träger demnach 17.6 Milliarden Euro mehr ausgezahlt. Der Anstieg betraf alle Leistungen der Sozialhilfe (SGB XII), darunter vor allem die Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.
Wenn wundertes?? Langsam kommen die Jahrgänge in die Rente, die entweder für geringe Löhne gearbeitet haben oder „nur“ Hausfrauen waren. Ihre vielseitige Arbeit für die Gesellschaft (Kindererziehung oder Pflege der Angehörigen) wird in der Lebensleistung nicht berücksichtig.
Zu den Gründen der Entwicklung gehören den Angaben des Statistischen Bundes-amtes zufolge auch die Auswirkungen der Pflegereform zum 1. Januar 22. In deren Folge waren im Jahr 2022 die Ausgaben für die Hilfe zur Pflege zunächst stark gesunken. Dadurch hatten die Sozialausgaben 2022 niedriger als 2023 gelegen.
Das meiste Geld floss jedoch im Berichtsjahr mit 57,2 % in die Leistungen zur Grundsicherung im Alter und in die Erwerbsminderungsrente.
Daher fordert der Bundesverband Graue Panther e.V. weiterhin: „Finger weg von den Einsparungen im Sozialhaushalt Herr Minister Lindner!!“
Das gilt ganz besonders für die laufenden Diskussionen und Pläne in der Debatte um den Bundeshaushalt 2025.
„Einsparungen bei diesen Ausgaben ist sparen am falschen Ende und treibt die Bürgerinnen und Bürger nächstes Jahr nur in die Arme der Parteien am Extremrand“, so die Präsidentin des Bundesverbandes Erika Lohe-Saul in einer Presse-stellungnahme zu den Zahlen des Bundesamtes.
Berlin den 09.10.2024