Offener Brief an die Deutsche Rentenversicherung Berlin
Betreff: Fehlende Möglichkeit einen Ersatzrentenausweises zu bekommen
Es ist ja nun wirklich kein Einzelfall, dass jemandem (vor allem älteren Mitmenschen) die Geldbörse gestohlen wird oder dass man sie verliert und keiner sie zum Fundbüro trägt.
Seit Juli 2020 erhalten neue Rentnerinnen und Rentner den Rentenausweis mit dem Begrüßungsschreiben. Wenn der weg sein sollte, gäbe es ohne Fachkenntnisse im Internet keine Möglichkeit, einen neuen zu beantragen. Denn auf Ihrer Seite heiß es: “ Wenn Sie Ihren Rentenausweis verloren haben oder er beschädigt ist, können Sie einen Ersatzrentenausweis über das Online-Angebot des Renten Service der Deutschen Post AG www.rentenservice.de/ersatzrentenausweis anfordern.“
Und wer das nicht kann, ist im System verloren, ist vom gesellschaftlichen Leben teilweise ausgeschlossen, weil er z.B. bei Eintritten keinen Ausweis vorlegen kann. Glücklich ist der, der Angehörige hat, die im Internet helfen können. Mitmenschen, die uns kennen, denen können wir helfen. Aber warum so umständlich? Warum wurde eine alte gutbewährte Praxis eingestellt? Fragen wir im Namen vieler. Bis 2019 war auf jedem neuen Rentenbescheid unten ein kleiner Papieraufdruck mit dem Rentenausweis. Und Rentenbescheide gibt es jedes Jahr – auch dieses Jahr gab es welche!! Jeder hätte so ganz einfach einen neuen Ausweis gehabt, falls der alte verloren gegangen wäre.
Nebenbei bemerkt: Der jetzt verschickte einmalige Rentenausweis ist mit Plastik beschichtet, warum muss man die Umwelt so schädigen. Papier tut es auch und hat mindestens ein Jahr seinen Dienst getan, oder die Menschen hatten eine kleine Hülle, die auch langfristig verwendbar war.
Deshalb fordern wir, einfach: Zurück zum Aufdruck auf die jährlichen Rentenbescheide und ein Ende der Diskriminierung der Mitmenschen, die (noch) kein Internet haben (oder nicht genügend Kenntnis)!