Gewinne in der Pflege begrenzen

Veröffentlicht am 9. August 2022
Adler Group in Göttingen Grone

Märchenstunde in der Pflege, Auszüge aus Schreiben an Pflegbedürftige.

Heimbetreiber stehen außerhalb der Gesellschaft, stehlen sich aus der Verantwortung und geben der Politik die Schuld.

   (Abschrift des Textes s.u.)

Ambulante Pflegedienste „gönnen nach Gutsherrenart“ sind aber nicht in der Lage Geld in die Einrichtungen zu tragen.

  (Abschrift des Textes s.u.)

Als GmbH oder gGmbH tragen sie sowieso kein eigenes Geld in die Einrichtungen, machen aber aus nicht „Ihrem Geld“ eigenes Geld, das nennt sich Geschäftsführergehalt.

Soll das Gehalt etwa geschmälert werden? Nein das geht nicht, da wird die Allgemeinheit zur Kasse gebeten.  Es ist Zeit, dass auch die, die ihre Finger bis an die Ellenbogen in fremden Kassen haben, begreifen, dass alle verzichten müssen, auch Geschäftsführer.

Begriff des Unternehmers kurz erklärt:  Persönlichkeit, die eine Unternehmung plant, mit Erfolg gründet und/oder selbständig und verantwortlich mit Initiative leitet, wobei sie persönliches Risiko oder Kapitalrisiko übernimmt.

In der Gesundheitsindustrie gibt es keine Unternehmer mehr, sondern nur noch Abkassierer, die sich an den Kassenbeiträgen bedienen.

Und wenn man sich dann die Webseiten der Unternehmen ansieht, sind es Welten zwischen dem geschriebenen und dem, wie gehandelt wird. Bei einem Heimbewohner geht meist die Rente drauf, die Kasse zahlt Pflegegeld, das Sozialamt stockt auf, und zahlt ein Taschengeld.

Der Senioren Schutz Bund fordert eine Deckelung der Rendite auf 4 Prozent und an Stelle der Gutsherrnmentalität einen angemessenen Umgangston in der Pflege.

Abschrift Bild 1:   Wie bereits ausgeführt, ist der wesentliche Anteil der Personalkostensteigerungen auf die durch alle Träger von Pflegeintrichtungen zwingend umzusetzenden Gehaltssteigerungen der sogenannten „Tarifneuregelung“ des GVWG sowie der Umsetzung des gesetzlichen Mindeslohns zurückzuführen. Hierdurch erfahren die in der Pflege tätigen Menschen die gesellschaftlich und politische gewünschte Wertschätzung für die Ausübung ihres Berufes. Gleiches gilt sinngemäß für die Anpassung des gesetzlichen Mindestlohnes.

 

Abschrift Bild 2:   Wir sind somit verpflichtet ab September 2022 „tariftreu“ zu entlohnen, um Sie weiter versorgen zu dürfen. Dies gönnen wir unseren Mitarbeitern, eine Lohnerhöhung von über 20% ist längst mehr als überfällig. Doch leider wollen die Kostenträger keine angemessene Refinanzierung übernehmen oder gar die Bundesregierung die Entgeltung über die Pflegeversicherung anpassen. Nun sind wir nicht in der Lage Geld in unsere Eintrichtung zu tragen, um ihre Versorgung in der gewohnten Form aufrechtzuerhalten. Dies führt leider dazu, dass Einsatzzeiten verkürzt werden müssen und / oder höhere Eigenanteile zu leisten sind, solange die Kostenträger keine Anpassung  der Entgelte umsetzen. Wie dies im Einzelnen für Sie zum Tragen kommt, teilen wir jeweils zeitig und getrennt mit.

 

SSB Marzahn  im August 22

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