Rentenanpassung 2023 — unsere Meinung

Veröffentlicht am 12. April 2024

Der Bundesverband SSB Graue Panther ist entsetzt über die sehr geringe Rentenanpassung für 2024. Vor dem Hintergrund der Tarifabschlüsse in 2023 von 7,7-12% ist es ein Hohn, herauszustellen, dass dies der größte Erhöhungsatz der letzten Jahre sei. Die Lebensmittel- und Energiepreise sind in den letzten Jahren massiv gestiegen.

Vor allem fehlt ein Sockelbetrag, der verhindert, dass die Einkommensschere bei Rentnern noch weiter auseinanderdriftet.

Auch eine Einmalzahlung (wie in allen Tarifabschlüssen in 2023 festgeschrieben) fehlt völlig.

Ursprünglich sollten die Rentenanpassungen sich an den Lohnerhöhungen orientieren. Das ist scheinbar völlig aus dem Gedächtnis der Entscheider verschwunden.

Wenn man so einige Politiker hört, die die geplante Rentenerhöhung als großen Wurf bezeichnen, kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Argument derer ist immer: Wie soll man das bezahlen? Dabei gibt es Einsparungspotentiale in Hülle und Fülle.

Erst einmal haben wohl viele vergessen, dass die Rentenkassen übervoll waren, aber für den Aufbau Ost total geplünderter wurden. Abgesehen davon, dass die Rentenkassen im „Wirtschaftswunder“ schon einmal für andere Zwecke geplündert worden sind, statt sie zu den damals recht lukrativen Zinsen anzulegen. Diese Gelder müssen selbstverständlich aus der Staatskasse zurückgeführt werden.

Außerdem haben wir das 2. größte Parlament weltweit! Wie wäre es, wenn man aus zwei oder drei Wahlkreisen einen machte? Schon würden die Kosten für Abgeordnete um ein Vielfaches reduziert und die Demokratie würde nicht leiden.

Weiter: Die Flugbereitschaft des Bundes ist immer noch in Köln-Bonn, das bedeutet unendlich viele Leerflüge und entsprechende Kosten. Mehr als 20 Jahre nach dem Umzug des Parlaments nach Berlin hätte das längst geändert werden müssen.

Wir zahlen mittlerweile 1/4 der Beiträge an die EU, Frage wofür? Dafür, dass die EU-Abgeordneten sich reichlich an dem Selbstbedienungsladen erlaben können. (Spesen pro Tag € 345,–, pro Tag über € 4000,– zur freien Verfügung ohne Nachweis, plus eine Rente wovon unsereins nur träumen kann – nach nur 5 Jahren.

Auch bei den Subventionen gibt es viele Schwachstellen: Die Ausgaben werden nicht kontrolliert oder nur mangelhaft überwacht unendliche Millionen werden verschleudert, ohne Sinn und Verstand.

Es ist mehr als tragisch, dass die Rentner/innen so stiefmütterlich behandelt werden.

Man sollte bedenken, dass die heutigen Rentner durch ihre Lebensleistung dieses Land zu dem gemacht haben, was es ist.

Wenn dann das Resultat ist, dass kaum die Miete gezahlt werden kann, ein Heimplatz schon gar nicht, und ein Leben im Alter in Würde (viele Rentner müssen sich an der Tafel anstellen) für einen sehr großen Teil gar nicht möglich ist, so ist das schon beschämend.

 

Ursula Lallmann

(Vizepräsidentin)

Göttingen im April 2024

 

Archive