Gleichheit und Gerechtigkeit nicht nur warme Worte zum „Weltfrauentag“ oder zum „equal-pay-day  2021“ !

Veröffentlicht am 13. März 2021

Gedankliche Betrachtungen und lesenswerte Fakten eines Mitgliedes.

Wir SSB’ler*innen setzen uns schon lange nicht mehr nur für Senioren ein. Wir unterstützen im Grunde alle sozial an den Rand gedrängten und benachteiligten Menschen.

Wir fordern schon lange, dass Arbeit mit vernünftigen Löhnen wertgeschätzte werden muss.

Deutsche Frauen sind auch am equal-pay-day immer noch um ca. 18%  schlechter bezahlt als Männer bei gleicher Arbeit.

Schon Jahre hindurch wurde dieser „Weltfrauentag“ mehrheitlich als Alibi-Tag begangen und leider auch missbraucht!!!

Dienstleistungsberufe:

Alle  medizinischen Hilfsberufe, wie: KGs, Logopäden, Ergotherapeuten, Atemtherapeuten, Podologen, ambulante Pflegekräfte, Krankenschwestern in allen Fachbereichen, Alten-und Krankenpfleger bis hin zu Friseuren und Mitarbeiter der Müllabfuhr, Aptheken-Mitarbeiter und Beschäftigte der Post und der Polizei – deutlich ist und bleibt: Auch wenn Männer und Frauen in gleicher Weise qualifiziert sind, so bekommen sie oft nicht den gleichen Lohn.  Frauen verdienen ca. 20% weniger als Männer.

Daran muss sich dringend etwas ändern.

Bei jeder Gelegenheit kommt von der Politik der gleiche Spruch: „…..Ja, wir müssen daran etwas ändern!  Die Frauen sollten gerechter bezahlt werden…..Wir sollten die „ Quoten bei Frauen ändern“ … Qualifizierung  muss sich auch im Geldbeutel  widerspiegeln“

Alles Gerede: wenn es Ernst wird, dann werden diese Probleme auf die nächste  Legislatur-Periode verschoben —  und danach vergessen.  Probleme sitzen die Politiker immer sehr gerne aus.

 Betreuer

Zu Beginn der Corona-Pandemie zeigte sich eine große Solidarität diesen Berufen gegenüber. Regelmäßiges  „Klaschen vieler Stadtbewohner“ die damit ihre Solidarität abends,  jeweils   um 21:00 zum Ausdruck brachten. Das kam überall gut an. Das Verhalten „zog Kreise“!  Und europa-weit schlossen sich Leute in Spanien und Italien  an. Auch gesungen wurde  und sogar Instrumente kamen zum Einsatz. „Freude schöner Götter….“ (Europa-Hymne)- Sie kennen das…

Irgendwann schlief diese Praxis  ein. Politiker sahen jetzt Handlungsbedarf. Sie „sprangen auf den Zug auf“ ! So wurde  gleich zum Anfang der Pandemie  „beschlossen“ besonders den Pflegekräften einen einmaligen  Geldberag von jeweils  500,00 € zu überweisen. Später wurde von der Politik verkündet, dass sich der Betrag sogar auf 1.500,00 € erhöhen sollte! Jetzt war das Geld nur noch für die Altenheim-Mitarbeiter vorgesehen.   Insgesamt sollte es Gehaltserhöhungen geben. Aber die  finanzielle Wertschätzung ist inzwischen –  nach so  kurzer Zeit –  vergessen.

Wir fragen: „………..was ist aus dem großen Vorhaben geworden? Wer hat etwas von dem Geld gesehen??“   Als es mit dem Hilfsfond  aktuell wurde, zeigte die Wirtschaft ihre Hilfsbedürftigkeit an. Sofort wurde ein „Rettungsschirm“  beschlossen.    Ein Rettungsschirm für die Wirtschaft wird sehr schnell aufgemacht. Anträge.stellen, war angesagt;  da war die Anerkennung für die Pflegekräfte längst aus dem Blickfeld verschwunden und  vergessen!!!

Gehaltserhöhungen gab es nicht.

In der Pflege ist  auch eine große Anzahl von Hilfskräften beschäftigt, die der Pflege „zuarbeiten“ .  Es handelt sich dabei überwiegend um Frauen:  450,00€-Jobber*innen,  Alltagsbegleiter*innen  und  sonstige Hilfen als Reinigungs-Kräfte, Küchen-Hilfen und viele mehr, die entsprechend dürftig bezahlt werden, da sie oft auch keine entsprechenden Qualifikationen nachweisen können!

Pädagogen und Erzieher

Pädagogen forderten schon vor Jahren, dass die modere Technik auch in den Schulen Einzug hält.  Jedes  Kind sollte mit der PC-Benutzung vertraut gemacht werden. In den Grundschulen war geplant, Kinder in die  Grundlagen der PC-Nutzng einzuweisen. Jedes Kind sollte so einen Labtop  bedienen können, um sich z.B. bei den Hausaufgaben Hilfe holen zu können.   Einige Lehrer qualifizierten sich und könnten ihre Fachkompetenz an die Kinder weitergeben.  Auch hier fällt uns wieder die Planung  auf die Füße. PC´s, Laptops,  Tabletts, an allem fehlt es! Tragisch, denn  dieser Mangel ist längst – auch der Politik –  bekannt!! Die wichtigen Monate der Entspannung vor der 2. Pandemiewelle gingen ungenutzt vorbei.

Für die Wirtschaft würde  schnell gesorgt und Abhilfe geschaffen, wurde vollmundig verkündet. (Man erlaube mir meine Polemik!!)

Aber: Außer einigen „großen“ gingen auch die „kleinen“ Antragsteller meist leer aus. Der Gipfel ging vor kurzem durch die Medien. Die im Frühjahr gezahlten Soforthilfen sind nachträglich zu Darlehen erklärt worden, obwohl sie zunächst die durch die Pandemie verursachten Verluste ausgleichen sollten. Da die Gelder natürlich durch das Ausbleiben von Einnahmen für Mieten und andere laufende Kosten verbraucht worden sind, sollen diese Menschen jetzt teure Kredite aufnehmen, um diese Gelder zurück zu zahlen — und das mitten in der Pandemie, wo die wenigsten entsprechende Einnahmen haben. Damit  drohen noch mehr Konkurse als sonst zu erwarten gewesen wären.

Wie man sieht: Unsere Kinder sind  den Politikern nicht so wichtig – doch unsere Kinder sind unsere Zukunft!! WLAN , bzw. schnelles WLAN. gibt es auf dem Lande noch nicht überall.  Auch Handy oder I-Pfad-Empfang  geht mancherorts nicht.  Wir hinken in Allem hinterher. Um Empfang zu haben, müssen wir oft weite Strecken mit dem Auto zurücklegen, um uns einloggen zu können!   Ist dieser Mißstand den Politikern nicht bekannt???  

Schon  ewig fordern Eltern die Einstellung von neuen Lehrern oder  auch Fachkräften zum Vermitteln von guten PC-Kenntnissen.

Erzieher*innen und  Fachkräfte in Integrative-Einrichtungen            

Immer wieder machen Erzieher und Betreuer in KITA´s  die  Erfahrung einer finanziellen Nichtwürdigung ihrer Arbeit.    Obwohl  die Politiker schon seit vielen Jahren wissen, dass besonders die Betreuungsberufe unterbezahlt sind; sie kümmern sich darum nicht.   Wie lange sollen alle notwendigen Veränderungen noch warten?  Die Baustellen werden immer grösser und  weitere kommen  hinzu.    Der Betreuungs-Schlüssel für die Mitarbeiter wird sogar in integrativen Einrichtungen immer ungünstiger, obwohl allseits bekannt ist, das gerade hier ein erhöhter Aufwand notwendig ist. Bald kommt ein Betreuer  auf zehn Schutzbefohlene. – So wird´s kommen! –

Tätigkeiten, die – nach wie vor –  unterbezahlt werden – !!!

 Speditionen/Busfahrer*innen:

Männer, die in Speditionen beschäftigt sind, werden von den Betrieben schon unterbezahlt.

Handelt es sich jedoch um eine weibliche Arbeitskraft, werden die Gehälter noch weiter nach unten gedrückt.  Die Herabstufung  der Gehälter weiblicher Mitarbeiter*innen hängt an der meist männlichen Geschäftsleitung.  So wird Frauenarbeit  unterschiedlich bewertet und entsprechend bezahlt. Individuelle Gehälter werden vereinbart, wobei grundsätzlich Frauenarbeit prozentual geringer bewertet wird.

Bei längeren Strecken, an denen die Fahrer*innen nicht am geleichen Tag wieder an ihrem Wohnort zurück sein können, wird eine Auslöse vereinbart, auch hier werden Frauen häufig benachteiligt.

Busfahrer*innen erleben gleiche oder ähnliche Gehalts-Vereinbarungen. Wobei Frauen sich oft  nicht trauen, Ansprüche deutlich auszusprechen.

Reinigungskräfte

Reinigungsunternehmen werden häufig von Männern geführt.

Die Reinigungskräfte dagegen sind mehrheitlich Frauen häufig auch Ausländer*innen oder Menschen mit geringem Bildungsniveau.  Hier  erfolgt oft eine Ausbeutung von Arbeitskräften, besonders dann, wenn die Chefetage an Subunternehmer abgegeben  wurde. Obwohl auch hier von der Politik immer neu Abhilfe versprochen wurde  — Fehlanzeige! Eine wirklich verbindliche Unterbindung dieser Praktiken und Zustände werden  immer neu „ausgesessen“ – bis zur nächsten Wahlperiode! Dieses Procedere hat sich bei allen Mitgliedern des Bundestages als bewährte Taktik durchgesetzt.

Vor den Wahlen werde großspurige Versprechen abgegeben, Beispiel hierfür:

 Mindestlohnerhöhung,

Abschaffung von Subunternehmern,

Verbesserung der Arbeitsbedingungen,

Arbeitschutzmaßnahmen,

Denken wir mal daran, wie viele Jahre  schon keine männlichen Küken mehr “geschreddert“  werden sollten. Wie viele Jahre schon von Umweltschützern  auf die unwürdige  „Säue Stall-Haltung“  aufmerksam gemacht wird. Soooo unglaubliche Missstände werden von uns Normalbürgern angezeigt!!

Den Politikern gehen  diese unerträglichen Zustände  „am Arsch vorbei“.

 Gastronomie und Hotelbetriebe:

Im Hotel-und Gaststättengewerbe herrscht schon seit Jahrzehnten ein Dschungel undurchsichtiger Ausbeutung. So wird z.B. Zimmermädchen eine unglaublich hohe nicht in der angegebenen Zeit zu bewältigende Anzahl von Zimmern aufgedrückt. Was sie nicht schaffen können, müssen sie unentgeltlich nacharbeiten. Damit wird der Mindestlohn „elegant“ unterlaufen. Da die meisten dieser Frauen dringend auf den Job angwiesen sind, traut sich meist keine, sich zu beschweren. Das betrifft  auch Imbisse, und Kioske noch in besonderem Maße. Mitarbeitende Angehörige werden oft nicht regulär versichert und haben so später keinen Rentenanspruch! Ausbeutung sticht hier sofort ins Auge.

Frauen sind davon betroffen.  Die Armutsfalle zeigt sich überall, wird totgeschwiegen und oft schämen sich Frauen, weil sie einfach nicht genug zum Leben haben.

Alleinerziehende haben häufig zwei oder mehrere 450,00€ Jobs und brauchen zusätzlich noch Lebensmittel und Essen von der örtlichen Tafel.

Die meisten Väter sorgen nicht für ihre EX – Partner*innen. So landen immer mehr Menschen in der Armutsfalle. Ein Entrinnen ist fast aussichtslos bzw. unmöglich. Für die betroffen Kinder ist dieser Zustand schambesetzt und fast unerträglich. Auch dieser Umstand begünstigt Selbstmordgedanken!!!

Baugewerbe:

Im Baugewerbe sind Subunternehmer immer noch weit verbreitet, die die Preise drücken und fast ausschließlich Ausländer aus den osteuropäischen Ländern rekrutieren. Deren Unterkünfte  sind verheerend. Es ist unbegreiflich, dass es hier nicht viel häufiger zu schweren Corona-Ausbrüchen gekommen ist. Für horrende Mieten werden die Leute zu fünft und mehr auf kleinstem Raum untergebracht.

Schlachthöfe:

Das gleiche Problem  sehen wir bei den großen Schlachthöfen. Wenn hier schon das Tierwohl  unberücksichtigt bleibt, wie sollte es dann für die Bewertung von menschlichen „Kreaturen“ bessere Behandlung geben!!!

Landwirtschaft:

Erntehelfer  sind seit vielen Jahren  für die Landwirtschaft tätig. Die Corona-Pandemie hat daran nichts verändert. Nur jetzt sieht man natürlich genauer hin.

 Spargel-Stecher  —  Erdbeerpflücker —  Apfelpflücker —  Weinlese

Der equal-pay-day hat auch in diese Arbeits-Bereiche noch keinen Einzug gehalten.

Wir, die Senioren Schutz Bund Bewegung haben schon lange vor der Pandemie die Miststände in den sogenannten „Frauenberufen“ angeprangert.     Und nun ist es schon lange 10 Minuten nach 12 Uhr geworden.

Wir, als Senioren Schutz Bund sehen in der Lohnungerechtigkeit das grundlegende Übel für spätere Altersarmut bei Frauen.

Wir als „Sozial Schützer*innen“ ermutigen alle, mit zu machen und unseren langjährigen Protest zu unterstützen und vielleicht in diesem Wahljahr mal nachhaltige Erfolge zu bewirken!?!

Nur gemeinsam sind wir stark!!!!!

Bovenden im März 2021

I.-M.J.

 

 

 

 

Archive