Wohnungsnot und jahrelanger Leerstand

Veröffentlicht am 23. Oktober 2023
Adler Group in Göttingen Grone

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil

Wohnungsnot, Flüchtlinge, Notunterkünfte, Obdachlose – Turnhallen, die zweckentfremdet werden, wo man hinhört oder es in der Zeitung liest, es reißt nicht ab.  Und dann, das:

Bei einem Ausflug von Mitgliedern zur Landesgartenschau nach Bad Gandersheim entdeckten wir direkt mehrere leerstehende Hotels, Wohnblöcke sowie ehemalige Rehaeinrichtungen.  Wie ist das möglich?   In einem benachbarten neueren Wohnblock gab es ein Quartierkaffee in das wir gingen.

Im Gespräch mit den Betreibern oder Bedienung (?) erfuhren wir, dass diese Gebäude schon lange leer stünden und eine Schande für den einst schönen Kurort wären.   Die Meinung der Angesprochen war sehr deutlich: „da bekümmert sich keiner drum, das interessiert keine Politik!“ .          Ja, so treibt die regierende Verwaltung die Menschen in die Politikverdrossenheit (vielleicht auch in die Fänge der AFD, wie die letzten Landtagswahlen gezeigt haben) und lässt sie im Stich.

Die Angesprochenen vermuten Immobilen Spekulation, was wohl auch sonst.

Wir, als Sozial/Senioren Schutz Bund sind der Meinung: Hier muss die Politik eingreifen, notfalls auch zwangsenteignen.  Ob Hotel oder ehemalige Rehaeinrichtung, -es sind Gebäude mit einer Grundstruktur zum Wohnen und auch nach jahrelangem Leerstand, bestimmt schnell als Wohnraum zurück zu gewinnen.   Leerstand ist Betonwüste, Neubauten bedeuten immer mehr Bodenversiegelung.  Beides können wir mit Blick auf zukünftigen Generationen nicht hinnehmen.

Und Menschen, die diesen Wohnraum (natürlich als bezahlbaren Sozialwohnraum) mehr als dringend benötigen, gibt es in allen Generationen genug.

Uns ist klar: Mit einem kurzen Eindruck konnten wir nicht alle Fakten erfassen. Aber die Untätigkeit, die die dortigen Nachbarn seit Jahren kennen, ist definitiv keine Lösung.  Vielleicht müssen auch mal unpopuläre Wege gegangen, vielleicht mit Verordnung gearbeitet werden, Auf jeden Fall schreit das Ganze nach Aktivität!

Wir sind fest davon überzeugt, dass es in Niedersachsen an vielen Orten ähnliche Situationen und Leerstände von Wohnraum gibt.  Da würden sich dann auch Verordnungen lohnen.

Was Wohnraumknappheit betrifft, ist es nicht 5 vor zwölf, sondern schon eher 10 nach zwölf.  Natürlich geht es hauptsächlich um bezahlbaren Wohnraum. Wie lange wollen Sie diese Misere noch schleifen lassen?

Mit freundlichen Grüßen

Ina-Maria Joost; Erika Lohe-Saul; Ursula Lallmann

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